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Fahrradfelge zentrieren und einspeichen

Spannen und Zentrieren

Die Felge vom Laufrad sollte stets in gerader Linie mit dem Rahmen zentriert sein. Läufräder sind gewöhnlich so aufgebaut, dass die Felge genau zwischen den Achsenenden der Nabe verläuft.

Von einem Höhenschlag spricht man, wenn die Felge in der Höhe nicht gleichmäßig läuft. Wenn es nur ein leichter Höhenschlag ist, wird dieser durch den Reifen ausgeglichen. Beim Seitenschlag läuft das Laufrad einer Stelle unrund. Dieser sollte auf jeden Fall beseitigt werden, da Felge am Bremsbelag schleift.

Leichtes Fett oder Öl auf die Speichengewinde und Speichenlöcher der Felge ist eine gute Vorbereitung, damit sich die Speichennippel leicht genug drehen lassen. Dies ist bei modernen Komponenten nicht zwangsläufig, aber praktisch.

Das Einfädeln der Speichen in die Nabe geht am bequemsten im Sitzen, während du eine Kante der Felge in den Schoß drückst.

Zentriergerät kaufen

Wer sich selbst ans richtige Ausrichten und Zentrieren wagen möchte, der kann sich online im Shop oder auf Amazon das passende Zentrierwerkzeug dazu kaufen. Auch geeignete Zentrierständer sind erhältlich, allerdings nicht immer preisgünstig. Wer häufiger Fahrrad fährt, der sollte sich mit dem Zentrieren seines Fahrrades ein wenig auskennen. Im Bikeshop oder der nächsten Werkstatt ist das passende Zubehör schnell erworben. Zu rechnen ist dabei mit rund 25-30 Euro.

Fahrradfelge selbst einspeichen – eine Anleitung zum Nachmachen

Das Einspeichen seiner Fahrradfelge ist schon etwas schwieriger, wenn nicht die Königsdisziplin der Fahrrad-Profis. Wer es dennoch selbst machen möchte, der kann es mit folgenden Tipps und Anleitung selbst probieren. Zunächst sollten allerdings folgende Werkzeuge dafür bereitliegen:

  • Schraubenzieher
  • Nippelspanner (Vorsicht 2 Größen erhältlich)
  • Ein Zentrierständer oder selbstgebastelte Alternative

Vorderrad und Hinterrad werden generell unterschiedlich belastet, weshalb bei einem Vorderrad die radiale Speichenkonstruktion perfekt funktioniert. Das bedeutet, dass sich die Speichen nicht kreuzen. Das Hinterrad muss ein paar mehr Kräfte aushalten und ist aus diesem Grund meist mit tangentialen Speichenkonstruktionen ausgestattet. Das heißt, dass sich hier die Speichen zwischen Nabe und Felge kreuzen. Leider werden viele Räder nicht mit der korrekten Speichenspannung gekauft, was diese dann besonders reparaturanfällig macht.

Für das richtige Einstellen kann man auf unterschiedliche Art vorgehen, entweder mit den Zahnrädern/Schnellschließern weg von einem, oder aber in die Richtung zum Körper hin. Bei den Hinterreifen ist es wichtig, mit deiner drückenden Speiche zu beginnen, der Bezugspunkt ist das Ventilloch der Felge.

Info: Ziehende Speichen haben ihre Köpfe innen, drückende haben sie an der Außenseite. Die drückenden werden auch immer mit den Köpfen nach außen montiert, die anderen nach innen. Wichtig ist weiterhin, dass sich die Köpfe danach „sehen“ können.

Fahrradfelge zentrieren und ausrichten – so funktioniert die Reparatur

1. Die erste Speichenreihe – beginnend mit der drückenden Speiche

Das komplette Flechtwerk kommt automatisch an die richtige Stelle, wenn mit der drückenden Speiche begonnen wird. Die acht Speichen werden dafür in jedes zweite Loch gesteckt, immer von außen nach innen durch die Löcher der passenden Nabe. Die Speiche links vom Ventilloch der Felge wird zuerst festgeschraubt, die nächste Speiche hingegen wird vier Felgenlöcher weiter rechts festgeschraubt. Dies wird solange wiederholt, ehe alle acht Speichen fest sind.

2. Die zweite Speichenreihe – beginnend mit der ziehenden Speiche!

Nun wird an der gleichen Radseite mit den ziehenden Speichen weitergearbeitet. Die erste Radseite wäre damit vollständig. Die acht Speichen werden hier in die andere Richtung durch die freien Löcher der Nabe gesteckt, diesmal natürlich von innen nach außen. Die neunte Speiche geht vom Nabenloch rechts von der Anfangsspeiche ab und wird mit der hinteren, dritten Speiche nach links gekreuzt. Ebenso werden die restlichen Speichen befestigt, immer im Uhrzeigersinn.

3. Die dritte Speichenreihe

Die Speiche rechts neben dem Ventilloch zur Nabe verfolgen und das Nabenloch gegenüber wählen. Die siebzehnte Speiche von außen nach innen durch das Nabenloch stecken und durch die gegenüberliegende Speiche nach links zielen. Die gegenüberliegende Speiche läuft mit. Die Speiche in dem Felgenloch rechts festmachen und alle anderen Speichen auf die gleiche Weise verarbeiten, auch hier im Uhrzeigersinn.

4. Die vierte Speichenreihe

Die acht restlichen Speichen von innen nach außen durch die übrigen Nasenlöcher stecken, dabei immer nach rechts arbeiten und immer vor zwei Speichen entlang führen und dabei erst hinter der dritten Speiche einführen. So mit den nächsten Speichen vorgehen und das Flechtwerk abschließen.

Wurden die Speichen alle richtige montiert, so können sie angespannt werden. Dafür müssen zunächst die Nippel angezogen werden, sodass das erste Schraubengewinde verschwindet. Wichtig ist, dass die Speichen die gleiche Länge haben, sodass alle die gleiche Spannung besitzen. Für eine gute Spannung sollte die gekrümmte Speiche von der Außenseite an die Innenseite angezogen werden. Und genau das kann mitunter sehr anstrengend sein, auch das Nachjustieren im Anschluss, damit wirklich alles fest ist. Jetzt sollte das Rad eigentlich rund sein und nicht mehr eiern. Hier machen sich qualitativ hochwertige Räder und Felgen bemerkbar.

Nun werden die Speichen noch „gekneift“, sodass man die Spannung vorsichtig erhöht. Wichtig dabei ist, immer wieder die Rundung des Rades im Auge zu behalten. Legt man das Rad auf einen Holzblock und drückt dieses nun an, so justiert sich das Speichenkonstrukt, wobei es etwas knarren darf. Dies wird solange wiederholt, bis das Rad nicht mehr nachgibt und die Nabe direkt in der Mitte steht. Auch hier braucht man etwas Kraft und Geduld.